Das war ein laaaaaanges Muckelwochenende

04.05.2020

Am Donnerstag habe ich angefangen Claudia´s Stadtfahrrad umzubauen. Es hat einfach super Komponenten, Shimano LX- und XT-Ausstattung und ist technisch auch in einem guten Zustand... was will man mehr? Tja, wenn man das gute Stück eigentlich noch gerne fährt, aber doch lieber ein Mountainbike hätte, ist frau dann natürlich total richtig bei mir!

Das schwarze, eher langweilig wirkende Stadtrad wurde erstmal total nackig gemacht. Dann habe ich in meinem Gebrauchtteile-Fundus alles rausgesucht, was gut zu so einem MTB passen würde. Das wichtigste ist natürlich eine Federgabel! Ich hatte noch ein schwarze für ein 28er Rad, die habe ich erstmal überprüft. Leider tropfte braune Soße aus dem einen Rohr :((( Aber das kriege ich schon hin! Leider habe ich nicht das Spezialwerkzeug, um sie auseinander zu nehmen, also habe ich oben die Dichtungen hochgepult und die Gabelholme mit Lösungsmittel durchgespült. Immer und immer wieder, bis ich mir sicher war, dass sie jetzt innen ganz gut sauber ist. Dann in die Sonne gelegt, gewartet, dass das Lösungsmittel soweit verdunstet und ordentlich Sprühfett reingedonnert. Das Ergebnis ist super: Sie federt genau so, wie sie soll und der Einstellring für die Härte lässt sich auch gut drehen.

Nun zur Optik der Federgabel. Schwarz finde ich bei diesem Rad total langweilig... Also schnell für´s Lackieren vorbereitet und schwupps war sie weiß. Kaum, dass der Lack einigermaßen hart war, mussten natürlich sofort die GINbike-Aufkleber ´rauf. Das sah schon mal richtig gut aus!

Was auf jeden Fall ran musste, waren Cross-Reifen mit einem kernigen Profil. Da gibt es leider bei 28er Rädern nicht so viel Auswahl. Die alten Straßenreifen waren eh total abgefahren, deshalb habe ich gleich mal bei eBay-Kleinanzeigen nachgeschaut und wurde sofort fündig. In Sarstedt konnte ich quasi sofort fast neuwertige "Schwalbe Smart Sam" abholen, die Fahrt hat keine 20 Minuten gedauert und wieder zu Hause angekommen habe ich erstmal das Vorderrad in Angriff genommen. Das war dann auch blitzschnell fertig, schön geputzt und wieder mit meiner "Spezial-anti-Platten-Einlage" ausgestattet, indem ich den Mittelstreifen vom alten Reifen herausgeschnitten und in den neuen Reifen gelegt habe.

Dann wurde das Rad komplett nackig gemacht, Schutzbleche und Gepäckträger demontiert, von oben bis unten gewartet und gewienert, die Aufkleber entfernt und der Lack an einigen Stellen saniert. Die Kurbelgarnitur musste ich auseinandernehmen, weil ich sie sonst nicht richtig sauber bekommen hätte. Die Cantilever-Bremsen habe ich auch abgebaut und die guten LX-Teile penibel geputzt.

Jetzt kam noch eine knifflige Aufgabe, denn die "neue" weiße Gabel hatte kein Ahead-System, der richtig gute + gut aussehende Gelenk-Vorbau vom Rad aber schon... Ich habe dann einen Steuersatz zusammengestellt, der gut passte und einen Ahead-Adapter eingebaut. So ging das jetzt richtig gut, alles passte 1A.

Dann ging es auch schon mit dem Wiederaufbau los:

  • Gabel + Lenker montiert, schöne ergonomische Griffe mit weißen Hörnchen
  • den teilweise schon kaputten Sattel gegen einen MTB-Sattel mit schwarz-weiß-Optik ausgetauscht
  • das Hinterrad sauber "geschrubbt" und die Cassette blitzeblank gereinigt

  • den hinteren Umwerfer auseinander genommen + sauber gemacht + geölt

  • einen schlichten Kunststoff-Spritzschutz aufgearbeitet und montiert

  • einen weißen Trinkflaschehalter hatte ich auch noch...

Gestern bin ich dann fertig geworden und war echt begeistert, wie sich das Rad verändert hat. Die Pedale gefielen mir aber noch nicht - da müssen unbedingt weiße ´dran! Ich hatte noch welche, die zwar optisch total vergammelt waren, aber von der Qualität her echt gut. Also alles auseinandergenommen, die Lager gesäubert und geschmiert. Die Alu-Körper mit einer Drahtbürste von der Patina befreit und die beiden Käfige für das Lackieren vorbereitet. Das Ergebnis ist toll geworden und sobald die Oberfläche einigermaßen anfasstrocken war, habe ich sie auch gleich angeschraubt, damit ich endlich das fertige Rad in seiner ganzen Schönheit bewundern konnte. Das hab´  ich dann auch ausgiebig auf einem Höckerchen davorsitzend getan...

Wie immer kam zuletzt das wichtige GINbike-Ritual: Die Aufkleber wurden mit dem Schneidplotter hergestellt und durch das Aufkleben auf den Rahmen fand dann die Taufe statt...  Willkommen GINbike 32 !