Ideen + Umsetzung
Mir ist das Design der Räder total wichtig. Meine Lieblingsfarben für die Fahrräder, die ich saniere und neu aufbaue, ist vornehmlich Weiß, kombiniert mit Schwarz und Silber. Wenn ein Teil, dass ich unbedingt einbauen möchte, optisch total unansehlich ist, dann lackiere ich es auch mal. Deshalb sammle ich auch alle Teile, die ich von den "Schrotträdern" demontiere. Eigentlich kann alles noch einmal verwendet werden, wenn man es ordentlich reinigt und poliert. Oder auch umbaut, um es für die Einbausituation passend zu machen.
Die Idee, wie das zu sanierende Rad einmal aussehen soll, kommen mir eigentlich immer sehr schnell. Ich schaue dann in meinem Teile-Fundus nach, was ich noch habe oder eventuell verändern muss, damit es passt.
Eigentlich geht die Inspiration schon los, wenn ich das Fahrrad zum ersten Mal sehe...

Bei der Umsetzung meiner Ideen gehe ich auch oft unkonventionell vor und probiere aus, was man machen kann... Neulich habe ich eine Halterung für einen Scheibenbremskörper selber gebaut, da das Rad keine Aufnahme für Scheibenbremsen hatte. Aus einem Baumarktwinkel, der mir eine dicke Stahlplatte lieferte, habe ich dann mit einer Flex eine Halteplatte geschnitten. Vorher musste natürlich eine Schablone angefertigt werdet, was am Anfang nicht gut funktioniert hat. Der zweite Versuch gelang dann und ich konnte den "ersten Versuch" trotzdem noch als Verstärkungsplatte mit einbauen - dadurch hatte ich auch viel mehr Vertrauen in diese Konstruktion. Dieses dicke Stahlteil wurde dann schwarz lackiert und an den vorhandenen Rahmenösen befestigt. Das ganze funktioniert wirklich richtig toll, ist extrem stabil und hat ca. 1 Euro gekostet.

Den Teilen, die ich in meinen Kisten aufbewahre, gebe ich oft ein "zweites Leben". Sie sehen oft so schlimm aus, dass jeder andere sie wegwerfen würde. Zum Beispiel Pedalen: Wenn sie technisch noch absolut okay sind, aber rostig und zerkratzt, dann werden sie auseinandergebaut, geschliffen und lackiert und sehen hinterher wieder richtig klasse aus. Auch Kunststoffschutzbleche, die ich gerne bei den MTBs verwende, sind oft so unansehlich, dass ich sie lackiere und sie wieder richtig flott aussehen. Manchmal reicht aber auch eine ordentliche Reinigung und anschließende eine Oberflächeneinbalsamierung mit Creme oder Öl.
Unkonventionell war auch, was ich mit einem Reifen gemacht habe... Ich liebe die "Black Jack" von Schwalbe - sie sind so herrlich "fett" in ihrer Optik und sehen so schön brachial und dominant aus. Ich hatte noch einen davon in meinem Fundus, leider an einigen Stellen so sehr abgefahren, das er eigentlich auf den Müll gehört. Aber ich wollte ihn unbedingt irgendwie erhalten und kam auf die Idee ihn einfach zu verstärken. Schnell auf dem Dachboden nachgeschaut, ob ich noch einen dünneren, möglichst auch schon abgefahrenen Reifen habe und diesen habe ich dann einfach in den Black Jack reingelegt. Aufgezogen, Schlauch rein, aufgepumpt und fertig. Das funktioniert echt gut. Damit kommen jetzt doch noch ein paar Kilometer mehr auf den Tacho des Reifens!
